Im Juli hatte ich durch das Erasmus-Programm der Europäischen Union die Möglichkeit eine Fortbildungswoche auf Island zu verbringen.
Im Rahmen dieses Programms treffen sich Lehrer aus allen europäischen Ländern. Sinn und Zweck ist der Austausch zwischen den Lehrkräften und das Knüpfen von Kontakten zu Schulen aus dem europäischen Ausland.
Meine Fortbildung trug den Namen „Culture and Heritage“. Inhaltlich ging es um die isländische Kultur und die historische Entwicklung Islands hin zu einer nachhaltig agierenden Gesellschaft als mögliches Vorbild für andere europäischen Länder.
So war das englische Wort, welches ich in dieser Woche am häufigsten gehört habe „Sustainability“.
Nachhaltigkeit – dieses Label dürfen sich die Isländer zu Recht geben, da aufgrund der vulkanischen Aktivität der Inseln der Strom und das Warmwasser grün produziert werden.
Meine Fortbildung begann am Montag, den 17.07.23 mit einer Vorstellungsrunde aller 40 Kollegen, hauptsächlich aus Italien, Ungarn, Rumänien und Deutschland. Im Anschluss besuchten wir das Maritime Museum in der Hauptstadt Reykjavik und informierten uns über den Fischfang auf Island, welcher Jahrhunderte lang die ökonomische Haupteinnahmequelle der Insel war und auch in der Gegenwart noch eine Rolle spielt. Walfang wird auf Island immer noch betrieben, auch wenn die Nachfrage nach Walfleisch eigentlich nur noch durch die Touristen aufrechterhalten wird.
Am Nachmittag besuchten wir ein erloschenes Vulkanfeld. Es war eine surreale Erfahrung die schwarzen „Skipisten“ zu betreten, welche sich durch die Landschaft schlängelten.
Am Dienstag stand eine Ganztagestour an zur Südküste der Insel. Die Natur wirkt wie von einem anderen Planeten, nicht umsonst werden viele Science Fiction – Filme auf der Insel gedreht.
Am Mittwoch bekamen wir eine Stadtführung durch Reykjavik und im Anschluss ging es zur „Blue Lagoon“, einem der touristischen Hotspots der Insel. Ein Badeparadies, welches durch warmes Wasser als „Abfallprodukt“ eines Geothermalkraftwerkes gespeist wird. Dies ist entweder sehr nachhaltig oder geschäftstüchtig – wahrscheinlich beides.
Der nächste Tag führte uns zu einer Turf Farm. Auf Island wurden die Häuser aufgrund fehlender anderer Baustoffe bis zum 2. Weltkrieg hauptsächlich aus getrocknetem Turf gebaut. Dieser Baustoff ist viel nachhaltiger als die heutigen modernen Betonbauten auf Island.
Im Anschluss besuchte unsere Gruppe das „Perlan Museum“ in Reykjavik. Dort ist ein künstlicher Gletscher aus echtem Eis nachgebildet, welcher einem tatsächlich den Eindruck vermittelt sich in einem echten Gletscher zu befinden. Den echten Gletscher und die Auswirkungen der globalen Erwärmung konnten wir in dieser Woche „leider“ auch besichtigen.
Freitag war der letzte Tag meiner Fortbildung. Er endete mit der feierlichen Übergabe der Fortbildungszertifikate im isländischen Parlament nach einer Diskussionsrunde über die unterschiedlichen Bildungssysteme innerhalb Europas.
Mein Dank gilt Frau Hohenwarter, die viel Zeit und Energie in die Betreuung des ERASMUS-Programms an unserer Schule steckt. Ebenso möchte ich mich bei der Schulleitung für meine Freistellung für diese Woche bedanken und bei den Kollegen und Kolleginnen, die mich vertreten haben.
Natürlich auch ein Dankeschön an die Europäische Union für die Übernahme der Kosten.
Oliver Griener